Ein Rezept von cuddlingcarrots
Ein Duo am Herd und hinter der Kamera: Laura und Timon sind die kreativen Köpfe hinter„cuddling carrots“. Gestartet ist das Projekt mit einem eigenen Foodblog. Mit der Zeit entwickelte sich auch die fotografisch-konzeptionelle Arbeit für andere Partner:innen. Authentische Küche und der Aspekt des Beisammenseins stehen dabei immer im Zentrum. Heute stellen sie uns ihr Rezept für eine vom Frühling inspirierte, warme Quinoa-Bowl vor und erzählen uns im Interview von ihrer Verbindung zu gutem Essen.
Ihr entwickelt Rezepte, stylt und fotografiert sie und bloggt darüber. Wie habt ihr eure Leidenschaft für gutes Essen entdeckt?
Ich, Laura, habe schon in meiner Jugend angefangen, mich für kreative Rezepte und leckeres Essen zu interessieren. Meine Mutter hatte eine Liste mit ca. 15 Gerichten, die sie meine ganze Kindheit und Jugend hindurch meist in der gleichen Reihenfolge gekocht hat und es kam der Tag, an dem ich kein einziges dieser Gerichte mehr sehen konnte. Ich habe eine Kochzeitschrift an der Tankstelle gekauft und angefangen, zusammen mit meiner Mutter neue Rezepte auszuprobieren. So hat alles angefangen. Kochzeitschriften, Kochbücher und später Blogs haben mich in ihren Bann gezogen und ich konnte gar nicht aufhören, darin zu stöbern, Rezepte nachzukochen und abzuwandeln. Dadurch habe ich mir die Kompetenz angeeignet, selbst Gerichte zusammenzustellen, durch das Wissen, welche Geschmäcker, Konsistenzen und Komponenten gut zusammen passen. Ich koche und wir beide essen wirklich für unser Leben gerne, aber nur gutes und frisches Essen, das Körper und Seele glücklich macht.
Euer Name „cuddlingcarrots“ bezieht sich auf das schöne Bild von krummen,miteinanderverschlungen Karotten. Ware, die so im Supermarket meist nicht verkauft wird. Was unternehmt ihr persönlich, um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken?
Tatsächlich hat mich meine Mutter nicht nur indirekt zum Kochen inspiriert, auch meine Art, mit Nahrungsmitteln umzugehen, habe ich von ihr. Für mich war immer klar, dass Lebensmittel nicht einfach weggeworfen werden. Wir haben immer genau geschaut, was wir brauchen und was wir haben und verbrauchen müssen. Nichts ist einfach im Kühlschrank schlecht geworden oder auf der Fensterbank vergammelt. Selbst aus schrumpeligen Karotten und Obst mit braunen Stellen wurde immer irgendwas gemacht. So mache ich das heute mit meiner Familie auch. Wir schreiben Essenspläne, kaufen gezielt ein und verwerten Reste. Essen oder einzelne Lebensmittel wegzuschmeißen, tut mir wirklich weh. Das kann ich nicht.
Die Frühlingssaison bringt wieder frisches, lokales Obst und Gemüse auf den Tisch. Wie kann saisonales Essen zu unserem Wohlbefinden beitragen?
Saisonales Obst und Gemüse wird frisch geerntet und ist daher reich an Nährstoffen, die für eine gute Gesundheit wichtig sind. Außerdem schmeckt es oft viel besser. Saisonales Essen zu konsumieren bedeutet in der Regel, Lebensmittel zu essen, die lokal angebaut wurden und nicht über weite Strecken transportiert werden mussten. Dies reduziert den CO2-Fußabdruck und schont außerdem den Geldbeutel. Indem wir Lebensmittel essen, die gerade Saison haben, sind wir auch stärker mit dem Rhythmus der Natur verbunden.
Als Rezept präsentiert ihr uns eine Bowl. Was mögt ihr an diesen Gerichten so gerne und welche Komponenten dürfen nicht fehlen?
Bowls, egal ob die Komponenten vermischt oder separat serviert werden, eignen sich einfach hervorragend, um wie vorhin schon erwähnt, Reste aus dem Kühlschrank oder Gemüsefach zu verwerten, Farbe auf den Teller zu bringen und Gerichte so zu gestalten, dass alle wichtigen Komponenten für den Körper darin vertreten sind: gesunde Kohlenhydrate, Proteine, gute Fette und Gemüse. Dadurch bleibt man lange satt und der Blutzuckerspiegel konstant. Bowls, vor allem, wenn jeder sich am Tisch einfach selbst seine zusammenstellen kann, sind außerdem super geeignet für kleine wählerische Esser und Eltern gleichermaßen, weil sicher für jeden etwas dabei ist. Wir essen sie auch oft zum Frühstück, für einen tollen, nährstoffreichen Start in den Tag.
Frühlingshafte Quinoa-Buchweizen-Bowl mit wachsweichem Ei und Kräuteröl
ZUTATEN
für 4 Portionen
Für die Bowl
- 500g Süsskartoffeln
- 50g Kürbiskerne
- 150g Quinoa
- 100g Buchweizen
- 4 TL Kokosöl
- 1 TL Ras el Hanout
- Salz
- 1 EL Olivenöl
- 150g TK Erbsen
- 50g Babyspinat
- 4 Eier
- 160g Heidelbeeren
Für das Kräuteröl
- 1/2 Bund Petersilie
- 1/2 Bund Dill
- Paar Zweige Minze
- 150ml Olivenöl
- 2 EL Zitronensaft
- Salz
ZUBEREITUNG
Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Süsskartoffeln schälen und grob würfeln. In einer Schüssel Kokosöl, Ras el Hanout und Salz verrühren, die Süsskartoffelwürfel und Kürbiskerne dazugeben und alles gut vermischen.
Auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen und 15-20 Minuten rösten. Dabei einmal wenden.
Währenddessen Quinoa und Buchweizen jeweils in der doppelten Menge Wasser 10 bzw. 15 Minuten gar köcheln lassen. Evtl. überschüssiges Wasser abgießen und beides zusammen mit Olivenöl und etwas Salz in einer großen Schüssel vermengen.
Erbsen mit kochendem Wasser übergießen und kurz stehen lassen. Abgießen und beiseite stellen.
Spinat und Heidelbeeren waschen.
Für das Kräuteröl alle Kräuter waschen, trocken schütteln und die Blätter hacken. Zusammen mit dem Olivenöl und Zitronensaft in ein hohes Rührgefäß geben und mit dem Stabmixer fein mixen. Kräuteröl mit Salz abschmecken.
Eier 7 Minuten kochen, abschrecken und schälen. Süßkartoffeln, Kürbiskerne, Erbsen und Spinat unter die warme Quinoa-Buchweizen-Mischung heben und auf vier Tellern verteilen. Mit je einem aufgeschnittenen gekochten Ei und einigen Heidelbeeren bestreut servieren und mit dem Kräuteröl beträufeln. Restliches Kräuteröl dazu reichen.
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