Wie alles begann
Die Anfänge von onomao
2018 wurde aus einer Träumerei Wirklichkeit. Ziemlich spontan saßen wir am Steuer eines zu großen Lieferwagens in Richtung Portugal. Im Gepäck einen Gaskocher, eine Handvoll Klamotten und zwei Surfbretter. Es war ein schönes Gefühl. Es roch nach Freiheit. Wir hatten keine Ahnung, wo uns unsere Idee hinführen sollte und die Freude, uns einfach überraschen zu lassen, wuchs mit jedem Kilometer Richtung Portugal.
Die Keramikstraße
Wir hatten eine genaue Vorstellung, welche Form von Keramik wir produzieren lassen wollen, und unter welchen Umständen. Allerdings wussten wir nicht, dass der Weg zum richtigen Produzenten nicht so einfach werden würde.
Wir begannen unsere Suche mit einer sauberen Recherche, die uns zu den falschen Produzenten, aber zumindest in die richtige Region führte. Unsere fixen Termine enttäuschten uns, da dahinter oftmals nur große Fabriken steckten. Aber wir wollten ja wirklich Keramik von der Töpferscheibe – und das nicht vom Marktführer, sondern von Menschen, die einen guten Auftrag gebrauchen können.
Unsere Reise führte uns schließlich entlang einer „Keramikstraße“, wo wir den entscheidenden Hinweis bekamen. In diesem Straßengeflecht fuhren wir auf den steinigen Hof einer Keramik-Manufaktur einer portugiesischen Familie. Ein komisches Gefühl überkam uns, als hätten wir sofort geahnt, dass wir diesen Ort in Zukunft häufig besuchen werden.
Eine große Türe öffnete sich und offenbarte einen in weißen Staub gehüllten Raum voller geschäftiger Menschen. Ganz hinten saßen drei routinierte Töpfer vor ihren Scheiben und produzierten gerade Salatschüsseln. Alte Damen in Blumengewändern saßen im Kreis und bearbeiteten Tassen. Mitten im Raum entdeckten wir einen großen Brennofen. Die Keramik wird aus Steinzeug hergestellt, das frisch vor Ort gemischt wird. Das Rohprodukt stammt aus der Region.
Inhaber Mario hatte gerade die Leitung des Familienbetriebs von seinem Vater übernommen und wir waren seine ersten Kunden. Das war der Beginn einer kreativen, herzlichen und ungewöhnlichen Zusammenarbeit.
Das Teppichdorf
Ebenso hoffnungsvoll wie ziellos starten wir unsere Suche nach Teppichen. Wir fühlten uns wie junge Trüffelschweine, die überall ihre Nase hineinstecken müssen. Seien es Märkte, Boutiquen oder regionale Geschäfte: Wir waren überall. Und plötzlich hatten wir nicht nur die Form von Teppich in der Hand, nach der wir suchten. Wir sprachen auch mit der richtigen Person.
So kam es, dass wir in einem Teppichdorf landeten, was portugiesischer nicht hätte sein können: Alte, einfache und schöne Häuser reihen sich neben neuen, weniger schönen. Keine touristischen Spuren weit und breit und jede Menge gegerbte Gesichter, die einen mit neugierigen und fragenden Blicken beobachten. Dass es ein Teppichdorf ist, offenbarte sich uns auch erst mit der Zeit. Das Herz des Dorfs ist Fatima. Ihre Familie, ihre Nachbarn und ihre Freunde weben Teppiche, die Fatima sammelt und weitervermittelt. In ihren Garagen, ihren Stuben, ihren Gartenlauben sitzen sie seit jeher vor alten Holzwebstühlen. Die Stoffe, die sie für die klassischen Webteppiche verwenden, erhalten sie von den Modefabriken der Region. Es ist ein Sammelsurium aus Stoffresten in vielen Farben, die auf diese Weise eine neue Funktion erhalten und ihren Weg in die Haushalte vieler Menschen finden.
Seit 2021 sind unsere Fatima-Teppiche nicht mehr im Sortiment. Wir sind gleichwohl stolz und dankbar, Fatimas erste Kunden außerhalb der Region gewesen zu sein und froh, so einen authentischen, warmen Ort, für die Produktion unserer ersten onomao-Teppiche auserkoren zu haben.